Blog-Archiv

Juni 2025

Juni
2025
30

übel

„Wie faszinierend ich es finde, dass ich mitten in all dem Scheiß so viel Lebensfreude lebe und erlebe.“ Drei Tage ist es her, dass ich diesen Satz schrieb, und ich lese ihn immer wieder und frage mich, ob er aus einem anderen Universum oder Zeitalter stammt.

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Juni
2025
27

Was für eine Geschichte schreibe ich?

Heute Morgen war das Palliative-Care-Team schon zeitig in der Lindenstraße. Ein Einmalkatheter sollte an der Blasenfront Entlastung bringen, und ein Medikament, das die Verdauung pusht, wurde intravenös verabreicht; die bisherige orale Gabe bringt`s nicht. Die Verstopfung bezieht sich leider nicht nur auf die Därme, sondern auch auf den Magen. Und das wiederum führt zu diesen ekligen Übelkeitsattacken. Um das abgegriffene Bild zu nutzen: ‚Es‘ steht mir im wörtlichen Sinn bis zum Hals.

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Juni
2025
25

Ich hätte mir anderes gewünscht

Ich habe diesen Blog vor nunmehr zweieinhalb Monaten begonnen, um – wie ich in „über mich“ schreibe – meine Gedanken einer größeren Leserschaft zugänglich zu machen. Auch will ich meine Familie, meine nahen und fernen Freund*innen, meine Bekannten und alle unbekannten Lesenden, die sich für das interessieren, was ich in meiner Situation erlebe und denke, auf dem Laufenden halten. Gerade das schaffe ich in letzter Zeit kaum noch. Als ich den Blog begann, habe ich nicht geahnt, wie rasant der Krebs in mir arbeitet und was er mir zumutet.

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Juni
2025
23

Wenn wach, dann wach

Es ist und bleibt die große Herausforderung der bei mir angewandten modularen Schmerzbehandlung, die unterschiedlichen Medikamente so zu dosieren, dass die erwünschte Wirkung mit der unerwünschten Nebenwirkung in eine möglichst optimale Balance kommt. In meinem Fall bedeutet das: Die Schmerzen (verschiedenster Ursachen!) sollen einfach weg sein.
Vielleicht schreibe ich später ausführlicher über Schmerzbehandlung, soviel ist aber aus meiner Sicht schon mal sicher: Länger andauernde starke Schmerzen zermürben. Sie nehmen jede Lebensfreude. Verhindern Zuversicht und erschweren Dankbarkeit.

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Juni
2025
20

Die große Müdigkeit

Die Situation ist im Großen und Ganzen unverändert. In den Details gibt es Verbesserungen. Ich habe ein bisschen mehr Appetit. Ich habe ein bisschen weniger Schmerzen. Die sogenannte modulare Schmerztherapie – sprich für jeden Schmerz ein eigenes Medikament und alle in gutem Zusammenspiel – scheint nach den letzten Tagen zunehmend erfolgreich zu werden. Wenn nur diese große Müdigkeit nicht wäre!

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Juni
2025
18

Sonntag

Einige von Euch wissen, warum es in den letzten Tagen keinen neuen Blogeintrag gab. Auch diesen Eintrag kann ich nicht selbst schreiben, sondern diktiere ihn Christoph.
Ebenfalls bin ich aktuell kaum in der Lage, Eure so wohltuenden Nachrichten wie auch Eure Reaktionen auf meinen Blog zu lesen, geschweige denn zu beantworten. Ich danke Euch für Eure Anteilnahme und guten Wünsche, die mich auf so vielfältigen Wegen erreichen.
Apropos Sonntag ...

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Juni
2025
14

So viel gleichzeitig

Meine Gedanken kreisen. Tag- und Nacht-Gedanken eben. Hinter einem Schleier aus Müdigkeit wabern sie und sind doch auch manchmal ganz klar. Was sollte ich noch alles regeln? Wer soll was von mir bekommen? „Mit warmen Händen geben“ nannte und praktizierte meine Mutter das.

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Juni
2025
12

Auge in Auge

Der Himmelsstürmer. Ein documenta-Kunstwerk. Ein Mann, der mit scheinbar schnellen Schritten auf einem Strahl gen Himmel läuft. Heute waren wir beide wieder Auge in Auge. Zum dritten Mal, 5. Stockwerk, Wartezimmer der Radiologie.

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Juni
2025
12

update ⚕ 8

Das heutige CT zeigt, dass sich der Krebs weiter in meinem Körper ausbreitet. Die palliative Chemotherapie hat also nicht die erhoffte Wirkung, dass der Krebs zum Stillstand kommt. Zunächst wird die vom Palliativteam entwickelte Schmerztherapie intensiviert. Und am 17. Juni gibt es mit dem Onkologen ein Gespräch darüber, wie es mit der Chemotherapie weitergeht.

Juni
2025
10

update ⚕ 7

Mein gestriges Blutbild für die nächste Chemotherapie wäre okay gewesen. Aber mein Gesamtzustand ist leider so schlecht, dass ich mich gegen die Chemo entschieden habe, die heute begonnen hätte.

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Juni
2025
06

Berlin

Es ist eine Binsenweisheit: Wenn eine*r eine Reise tut, dann nimmt er/sie sich selbst immer mit.

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Juni
2025
02

Unter der Dusche = im Fluss

Es gibt Momente, in denen gerade in der Leere, dem Nichts-Wollen und Nichts-Müssen eine besonders intensive Form des Denkens stattfindet. Wobei „denken“ es gar nicht richtig trifft. Es ist eher ein Geschehen-lassen, es kommt etwas in Fluss.

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